‚Gleich werdet ihr so etwas wie eine „Tätowierung erhalten“‘. Nach diesen Worten war das Grinsen vieler Jugendlicher groß. Einige Eltern waren leicht verwundert über die Aussage, die Abt Michael Reepen OSB während der Predigt über das Firmsakrament, welches am Samstag, dem 7. November 2020, in der St. Josefs Kirche Marktheidenfeld gespendet wurde, traf. Ein Tattoo? Ja! Weil ein Sakrament ein unsichtbares Zeichen der Liebe und des Zuspruchs Gottes zu uns Menschen ist. Dieser Zuspruch, ähnlich wie bei der Tätowierung, unter die Haut und kann nie mehr rückgängig gemacht werden. Das Sakrament der Geistsendung – wie die Firmung auch stellenweise genannt wird – möchte die Fähigkeiten, die in einem jeden Menschen „schlummern“, aus der Reserve hervorlocken. Damit die häufig ungeahnten Fähigkeiten hervortreten können, bedarf es Menschen, die den Jugendlichen sagen, was sie gut können und worin sie noch Entfaltungsmöglichkeiten sehen. Dazu forderte der Abt in erster Linie die anwesenden Eltern und Paten auf, welche eingeladen waren, dies gleich in die Tat umzusetzen. Das Zutrauen ist das entscheidende Kriterium, damit sich die Gaben in einem Menschen entfalten können. Dieses Zutrauen will Gott den Menschen im Sakrament der Firmung zusprechen – so der Abt in seiner Ausführung.

In zwei Gottesdiensten haben 77 Jugendliche aus den Pfarreiengemeinschaften Erlenbach-Triefenstein, Haselthal-Himmelreich, Marktheidenfeld und Urspringen die Firmung erhalten, nachdem sie sich teilweise ein dreiviertel Jahr auf diesen Tag vorbereitet haben. Corona war auch bei der Vorbereitung Thema, was dazu führte, dass diese nicht ganz nach Vorstellung verlief. Dennoch oder gerade deshalb waren die Jugendlichen bereit, ein bewusstes JA zu ihrem Glauben und ihrem Christsein zu sprechen. Ein Ja, das Konsequenzen für das eigene Leben haben soll. Denn „die Firmung sagt NEIN zu allem Schlechten, weil ich Christus und der Liebe Christi nachfolgen will“.