Maria, Helferin in schwierigen Zeiten…

unter diesem Thema, hatten sich am Sonntag, 13. Juni 2021 um 4:00 Uhr morgens.

37 Wallfahrer zur 46. Fußwallfahrt der Pfarreiengemeinschaft St. Laurentius am Spessart nach Mariabuchen auf den Weg gemacht. Treffpunkt war das Feuerwehrhaus am Äußeren Ring in Marktheidenfeld. Von hier aus führte der Weg, über die „Hohle“ nach Karbach. Bernhard Nees, in einem Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Marktheidenfeld, begleitete die Pilgergruppe auf der Straße bis zur Einfahrt nach Karbach. Er fuhr in der Dunkelheit vor der Pilgergruppe und sicherte so die Wallfahrer nach vorne ab. Am Ende des Zuges fuhr ein Begleitfahrzeug des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und sicherte den Zug nach hinten. So erreichten wir unbeschadet in der Dunkelheit den Abzweig nach Karbach.

Unser Wallfahrtsweg führte dann weiter über Karbach, Roden, Ansbach (kurze Rast) weiter zur Gertraudenkapelle im Wald bei Waldzell. Nach einer ½ stündigen Frühstückspause pilgerten wir gestärkt, unter anderem auch durch einen heißen Kaffee vom BRK weiter und erreichten gegen 9:00 Uhr Mariabuchen.

Unser Wallfahrtsweg ist ein wunderschöner, abwechslungsreicher Weg durch unsere Fluren, Dörfer und Wälder. Der Beginn,… die ersten Schritte in der Dunkelheit,… das Erlebnis des aufbrechenden Tages am frühen Morgen,… die tausend Stimmen der Vögel im erwachenden Tag,… die vielen Getreidefelder ringsum auf unserem Weg mit dem satten Grün der neuen Saaten,…. die Gerüche von frischem Heu und vielen Blumen,…. das Erlebnis beim Gang durch den morgendlichen Wald,…. der Klang der Mundharmonika,…. unser gemeinsames Singen und Beten unter Einbezug der Thementexte zum aktuellen Geschehen in unserer Kirche und Welt,..… das Laufen in der Pilgergruppe,…. der Wallfahrtsgottesdienst am Freialtar in Mariabuchen,…. all diese vielen Eindrücke ließen unsere Wallfahrt zu einem besonderen Erlebnis werden.

Das Wetter war ideal, die Stimmung bei den Pilgern gut. Nach einer langen Zeit der Abstinenz, hatten sich die Teilnehmer im Vorfeld auf diese Wallfahrt gefreut. Trotz der Unsicherheit, noch eine Woche vor Beginn der Wallfahrt, ob sie aufgrund der Corona-Inzidenzwerte, stattfinden kann oder nicht, waren wir dann doch alle überrascht, dass so viele an der Wallfahrt teilnahmen. Erst die stark fallenden Corona-Inzidenzwerte in den letzten Wochen, machten unsere diesjährige Wallfahrt möglich.

Auf dem Weg nach Mariabuchen, kamen in Karbach und an der Gertraudenkapelle noch weitere Wallfahrer dazu, so dass wir mit 50 Pilgern in die Wallfahrtskirche von Mariabuchen einzogen. Um 9:30 Uhr feierten wir gemeinsam mit den Wallfahrern, die mit dem Fahrrad oder mit dem Auto kamen, den Wallfahrtsgottesdienst in allen Anliegen der Wallfahrer am Freialtar vor der Kirche.

In seiner Predigt reflektierte Pfarrer Becker die Worte der Sonntagslesungen aus dem Buch Ezechiel (Ez 17,22-24) aus dem 2. Korinther Brief (2 Kor 5,6-10) und aus dem Evangelium nach Markus (Mk 4,26-34).  „Das Reich Gottes wächst“,  ……. wie im Gleichnis vom Senfkorn, dem kleinsten aller Samenkörner. Der Sämann sät es aus, es keimt und wächst und der Sämann weiß nicht wie…..  Die Erde bringt von selbst ihre Frucht …..

Sobald aber die Frucht reif ist, legt der Sämann die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.

Auch wenn die aktuelle Situation in Staat und Gesellschaft, die Angst um die Zukunft unserer Erde, sowie die Situation der Kirche mit ihren vielen Verfehlungen und Verletzungen und den daraus folgenden Kirchenaustritten, uns eher pessimistisch stimmt und es nicht danach aussieht, …. als würde Reich Gottes wachsen….. so dürfen wir doch auf diese Zusage Jesu vertrauen. Am Lebensweg und Beispiel Mariens, so haben wir auf unserem Wallfahrtsweg erfahren, können wir ablesen und daraus Mut schöpfen, dass Gott andere Möglichkeiten und Wege findet, dass sein Reich zu uns kommt,….. unaufhaltsam!

Diesen Glauben, diese Hoffnung und diese Zuversicht, die wir von Maria auf unserem Weg erfahren haben, hat auch uns alle wieder neu ermutigt und für unseren Alltag gestärkt. Das wurde uns durch unsere diesjährige Wallfahrt wieder ein Stück neu geschenkt.

Corona mit seinen Schrecken, hat aufgedeckt, wie verletzlich unser Leben ist und das Virus hat aufgezeigt, wo es bei uns brennt. Corona hat uns aber auch gezeigt, wie an vielen Orten die Menschen näher zusammenrücken und einander helfen. „Es geht….. Anders!“

Auch das ist Reich Gottes, so haben wir unterwegs erfahren.

„Maria, Helferin in schwierigen Zeiten“…… das Thema unserer Wallfahrt, hat die Pilger auf den Weg Jesu geführt.

Edgar Roos