Marktheidenfeld / Lohr.
Am 21. Januar 2022 wurde Gemeindereferentin Rita Geißler in den Ruhestand verabschiedet, coronabedingt im kleinen Kreis. Fast 40 Jahre war sie im Dienst der Diözese tätig, ab 1982 in der Gemeindepastoral und seit 2000 als Seelsorgerin im Klinikum Main-Spessart in Marktheidenfeld und Lohr und in zwei Altenheimen in Marktheidenfeld.

Zur Feier der Verabschiedung konnten Pfarrer Hermann Becker und Gemeindereferentin Petra Bigge im Rahmen eines Gottesdienstes Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen der Klinik- und Altenheimseelsorge, aus der Gemeindepastoral, die Patientenfürsprecherin der Klinik, Erika Pott, sowie ehrenamtliche Mitarbeiter/innen im Krankenhaus und in Seniorenheimen begrüßen.

Isabel Oestreicher und Alexander Wolf aus dem Kollegenkreis der Pfarreiengemeinschaft trugen musikalisch zum Gelingen bei.

Rita Geißler, geborene Franz, stammt aus Wiesen im Spessart. Ihre erste berufliche Station war in Ebern in den Hassbergen. Dort wirkte sie 10 Jahre in den Bereichen Familienpastoral, Kommunion- und Firmkatechese sowie in der Krankenhausseelsorge. Davon teilte sie sieben Jahre eine Stelle mit ihrem Mann, dem Pastoralreferenten Ulrich Geißler.

Seit 1992 lebt Rita Geißler mit ihrer Familie in Marktheidenfeld. Sie arbeitete zunächst in den Bereichen Kommunionkatechese, Familienpastoral und Klinikseelsorge. Seit 2000 lag der Schwerpunkt ihrer Arbeit im Klinikum Main-Spessart, zunächst im Krankenhaus und in der Reha in Marktheidenfeld, seit 2006 in Lohr sowie im Marktheidenfelder Kreisseniorenheim und im Haus Mainbrücke.

Ihre Kollegin in der Klinikseelsorge Petra Bigge würdigte Rita Geißler für ihr Wirken mit Herzblut und auf Augenhöhe. Für die Patientinnen und Patienten, aber auch für die Pflegekräfte habe sie ein offenes Ohr gehabt. Sie war da, wenn sie gebraucht wurde. Gerade in Zeiten von Corona gab es viele Patientinnen und Patienten, die froh waren für ein Gespräch, weil Angehörige nicht das Krankenhaus betreten durften. Auch mit ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen habe Rita Geißler bis zum Beginn der Pandemie kollegial und bereichernd zusammengearbeitet.

Anschließend dankte Roswitha Schuhmann von der Hauptabteilung Personal auch im Namen der Bereichsleiterin Christine Endres für das Bistum Würzburg für fast 40 Jahre Seelsorge und Verkündigung. Mit viel Engagement und Begeisterung, mit großer Ruhe und tiefer Klarheit sei sie ihre Aufgaben angegangen und habe mit besonderer Sensibilität Menschen in schwierigen Lebenssituationen begleitet. Acht Jahre war sie für das Bistum im Beirat der Krankenhausseelsorger/innen tätig, davon vier Jahre als stellvertretende Vorsitzende. Immer sei sie an kirchlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen interessiert gewesen und habe ein gutes Miteinander im Kollegenkreis gepflegt.

In den Fürbitten, vorgetragen von Margarete Schebler und Peter Schott, wurde an die kranken und pflegebedürftigen Menschen gedacht und auch für die Pflegekräfte und Ärzte gebetet.

Der evangelische Pfarrer Heiner Spittler danke für die kollegiale Zusammenarbeit und Zuverlässigkeit. Er betonte Geißlers Beobachtungsgabe. Sie habe genau gemerkt, wo Menschen der Schuh drückt. Mit ihrem Gespür und Mitgefühl, ihrem Können und ihrer Erfahrung habe sie als Seelsorgerin vielen Menschen beigestanden. So gewann die christliche Botschaft von einem nahen und heilsamen Gott Gestalt.

Im Namen des Teams der Pfarreiengemeinschaft überreichte Pfarrer Hermann Becker ein Geschenk und dankte für die angenehme und wohlwollende Zusammenarbeit, während Fotos aus dem Verlauf ihrer Zeit in Marktheidenfeld an die Wand projiziert wurden. Sie stehe nicht gern im Mittelpunkt, liebe Beziehungen und schuf Verbindungen zwischen Gemeindepastoral, Klinik und Altenheim, z. B. auch durch ihre Leitung von Beerdigungen oder ihr Engagement im Frauenkreis.

Alexander Wolf als Sänger und Isabel Oestreicher als Organistin gaben noch das Lied „Probier´s mal mit Gemütlichkeit“ als musikalischen Tipp mit auf den Weg in den Ruhestand.

Sichtlich bewegt dankte Rita Geißler allen Anwesenden für ihr Kommen: Den Ehrenamtlichen, die durch Corona aus ihrer Mitwirkung in den Altenheimen und der Klinik herausgerissen wurden; den Kolleginnen und Kollegen für das Wohlwollen, die Unterstützung und das Vertrauen. Mit Wehmut und Vorfreude werde sie ihre neue Lebensphase beginnen.

Text: Ulrich Geißler
Bilder: Erhard Wiesmann