Palmsonntag leitet die Karwoche ein

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die auch Heilige Woche genannt wird.
In der Liturgie dieses Sonntags verbindet sich das Gedächtnis des biblischen Ereignis vor über 2000 Jahren, der Einzug Christi in Jerusalem, mit der Erinnerung an die Leidensgeschichte Jesu. „Hosanna“ so riefen die Menschen damals am Rande der Straße nach Jerusalem. Palmsonntag – das Tor in die Karwoche, die „Große Heilige Woche“. In diesen Tagen feiern wir die Mitte und den Grund unseres Glaubens.
In Marktheidenfeld versammelten sich die Gläubigen wegen des schlechten Wetters in der Kirche St. Laurentius. Dort wurden die von ihnen mitgebrachten bunt geschmückten „Palmzweige“ von Pfarrer Hermann Becker gesegnet.

Die Gläubigen gingen einzeln zur St. Josefskirche. Dort zogen die Kommunionkinder mit den Palmbüscheln gemeinsam mit den Musikanten aus Mühlbach, den Ministranten und Pfarrer Hermann Becker in die Kirche St. Josef ein.
Pfarrer Becker sagte in einen Impuls: Gleich hören wir die Leidensgeschichte nach Matthäus. Ich frage mich: Was machen wir da?
Eigentlich hören wir doch genug schlimme Nachrichten – von Menschen, die unschuldig sterben, vom Krieg, von den Krisen rauf und runter …
Und da hören wir auch noch das Leiden unseres Herrn Jesus Christus.
Wir sehnen uns doch nach guten Nachrichten, nach dem was uns aufbaut und nicht noch mehr niederdrückt, was Lebensfreude schenkt und keine Depressionen vermehrt.

Im Leiden Jesu spiegelt sich das unermessliche Leid, das heute so viele ertragen müssen, so viel wovon auch die Medien nichts berichten, aber das in unseren Häusern und Heimen daheim ist, das an den verborgenen Plätzen der Welt erlitten wird. In Jesus leidet Gott mit, und er ist da, wo heute Menschen Leid erleben müssen; oft ist es durch Menschen verursacht, wenn Größenwahn, Hass, Gleichgültigkeit, persönliche Vorteilsnahme und vieles mehr das Verhalten von Menschen bestimmt. Aber nicht immer.
Wir erfahren: Leid und Tod gehören zum Menschsein. Aber sie sind nicht die ganze Wirklichkeit! Auf dem Weg des Leidens tauchen immer wieder auch Gesten der Liebe und Nähe auf, die Menschen schenken können – also gute Nachrichten. Hören wir genau hin!
Und – wir werden nicht am Karsamstag stehen bleiben. Über dem Kreuz leuchtet immer auch schon die Sonne von Ostern auf – Gott wird auch uns durch das Leid in sein Licht und sein Leben führen!

Becker rief die Gläubigen auf, die Heiligen Tage, die zur Vertiefung unseres Glaubens führen sollen, von Gründonnerstag bis Ostersonntag mitzufeiern.

Bilder: Erhard Wiesmann

Impuls: Hermann Becker