St. Jakobus der Ältere in Hafenlohr

Die Bauzeit der ersten, vermutlich bereits 1336 bestehenden und 1688 zur Pfarrkirche erhobenen Kirche, ist nicht bekannt. In den Jahren 1638 – 1657 war Hafenlohr der Pfarrei Rothenfels zugeteilt und erhielt im Oktober 1690 einen Stiftungsbrief, wodurch die Gemeinde eine selbständige Pfarrei wurde. Der Turmbau erfolgte 1651 und der Abriss der Kirche, bis auf den hohen Turm, am 18. April 1814. Von der vorherigen Kirche blieben nur der Turm und einige Stücke des Chores erhalten. Mit der Grundsteinlegung bekam das Gotteshaus am 30. Mai 1814 sein jetziges Aussehen. Am 18. Dezember 1814 konnte die Kirche mit einer feierlicher Prozession eingeweiht werden. Die Kirche ist Jakobus dem Älteren geweiht.

Im Turm blieben die Glocken von der früheren Kirche hängen, diese mussten jedoch in den beiden Weltkriegen für Kriegszwecke abgeliefert werden. Nach dem letzten Krieg wurde nun ein drittes Geläut angeschafft. Im Jahr 2014 konnte das 200-jährige Bestehen des Gotteshauses gefeiert werden. In Vorbereitung auf das Jubiläum fanden 2006 die Außenrenovierung und 2012 die Innenrenovierung statt. Am 08. Dezember 2012 fand mit der Altarweihe durch Weihbischof Ulrich Boom die aufwendige Innenrenovierung ihren Abschluss.

Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre sind aus dem Jahre 1816. Der Hochaltar zeigt die Allerheiligste Dreifaltigkeit, flankiert vom Kirchenpatron St. Jakobus und Diözesanpatron Kilian.

Links befindet sich ein Vierzehnheiligenaltar und rechts ein Marienaltar.

Die vom Kloster Mattenstatt schon in die alten Kirche übernommenen Figuren des Hl. Blasius und Eucharius, kamen nun auch in die neue Kirche.

Die 1,55 Meter hohe Sandsteinfigur des Hl. Eucharius in vollem Bischofsornat ist aus dem 13. Jahrhundert und somit die älteste Figur unserer Kirche.

Das Bildnis des Hl. Blasius, einst Gnadenbild von Mattenstatt, ist nur knapp 60 Zentimeter hoch, aus Holz gearbeitet und bunt gefasst. Der Heilige sitzt auf der Kathedra. Die rechte Hand hält er segnend hoch, die andere Hand umgreift den Bischofsstab. Fachleute sehen die Figur als eine einfache, aber dennoch hochinteressante Arbeit der Spätzeit des 13. Jahrhunderts.

Die barocke Statue des Hl. Nikolaus befand sich bis 1879 in einer Kapelle nahe der Marienbrunnerstraße. 1935 ging die Figur in den Besitz der Familie Renkl über und am 3. Dezember 1992 wurde sie der Kirchengemeinde übergeben.

Die Kanzel wurde 1814 in Seligenstadt für 101 Gulden ersteigert. Sie stammt aus der dortigen ehemaligen Stadtpfarrkirche und wurde von dem Bildhauer Franz Baumgärtner, geb. 3. 10.1728 in Saalfelden, gest. 11. 02. 1760 in Aschaffenburg, geschaffen.

Der Taufstein, er stammt aus der Kirche vor 1814, wurde bei der Kirchenrenovierung 2012 zum Haupteingang versetzt. Dafür sind jeweils rechts und links zwei Bankreihen entfernt worden. Der Taufstein, er trägt die Jahreszahl 1631, ist mit Rosen und Ornamenten verziert und hat den lateinischen Spruch „Wer glaubt und getauft wird, der wird selig werden, wer nicht glaubt, wird verdammt werden” eingemeißelt.

Auch die Orgel wurde 1814 in Seligenstadt gekauft. Ein Umbau erfolgte 1925. Verwendung dabei fand das historische Orgelprospekt von Philipp Albert Seuffert aus dem Jahre 1817. Im Zuge der Kirchenrenovierung 2012 wurde die Orgel überarbeitet. Mit ihrer enormen Leistungsfähigkeit und Klangfülle stellt sie ein seltenes und besonders wertvolles Instrument dar.

Spenden:
Kath. Kirchenstiftung Hafenlohr – DE 54 7905 0000 0240 6358 96   /   DE 38 7906 9150 0001 9234 80