Mariä Himmelfahrt in Rothenfels

Die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde an der Stelle einer Vorgängerkirche (erwähnt 1342) in den Jahren 1610-1612 erbaut. Der Kirchturm in seiner heutigen Größe wurde im Jahre 1750 errichtet. Die Kirche besitzt keinen Haupteingang. Eine Hauptfassade war wegen der anstoßenden Stadtmauer nicht möglich. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn und seine Vorgänger haben den Bau der Kirche, Spital Rathaus und weitere Bürgerhäuser in Auftrag gegeben. Der Chor der Rothenfelser Kirche stammt aus dem Kloster Mattenstatt, das im 13. bis 15. Jahrhundert auf Marktheidenfelder Gebiet, Richtung Zimmern, bestand und aufgelöst wurde.

1858 verdrängte der heutige neugotische Hochaltar einen herrlichen Barockaltar. Die bestimmenden Elemente sind zwei anbetende Engel, ein Lamm über dem Tabernakel und eine Marienstatue – gleichzeitig die Hauptfigur der ganzen Kirche. Sie ist sehr wahrscheinlich ein einmaliges Werk aus der Riemenschneider-Schule. Den Hochaltar schmücken außerdem noch Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Mit dem Blick vom Volksaltar aus hat man einen guten Überblick über das gesamte Kirchenschiff. Erwähnenswert ist, dass die Orgel aus dem Jahre 1898 auf eine Renovierung wartet, wobei die elektronische Ersatzorgel gut auf den Kirchenraum abgestimmt ist.

Die Hauptsehenswürdigkeiten der Kirche sind das aus Stein gehauene Sakramentshäuschen, die Kanzel und der Taufstein. Ein Bildhauer aus Bamberg hat hier im Auftrag des Fürstbischofs Denkmäler für Jahrhunderte geschaffen. Der Stifter Christoff Echter von Mespelbrunn wollte damit ein Zeugnis der Religiosität der damaligen Epoche hinterlassen. Die Gesims-Inschrift am Sakramentshäuschen in Latein lautet auf deutsch: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seit, ich will euch erquicken.”

Die Inschrift der Kanzel aus Jesaja 58: „Rufe, höre nicht auf, einer Posaune gleich erhebe Deine Stimme und verkünde meinem Volke seine Verbrechen und dem Hause Jakob seine Sünden. 1616.” Gewaltige Wolrte forderten das Gottesvolk auf Buße zu tun, gute Werke und Gott wohlgefällig zu leben. Weiter befinden sich fünf Figuren, die mit dem Predigeramt in Verbindung stehen, auf der Kanzel: Johannes der Täufer, Maria die Gottesmutter, Franziskus, Dominikus und der Apostel Jakobus.

Der Taufstein mit dem kraftvollen Zierwerk der Spätrenaissance gehört zum Ensemble des Stifters. Er stammt aus dem Jahre 1613 und trägt die Inschrift: „Wenn jemand nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem Heiligen Geist, so kann er in das Reich Gottes nicht eingehen.” Nach dem Entfernen einer Verblendung des linken Seitenaltares ist eine schöne Krippe zu sehen: Die heilige Familie im Stall mit den heiligen drei Königen und Hirten mit ihren Schafen. Dem Besucher während des Jahres bleibt dieses Weihnachtsgeschehen verborgen.

Im rechten Seitenaltar kommt nach Abnahme der Verblendung das Heilige Grab zum Vorschein. Jedes Jahr zur Karwoche ist dieser Altar Mittelpunkt der Verehrung des Leidens Christi. Weitere Sehenswürdigkeiten: Gegenüber der Kanzel hängt ein Kreuz mit lebensgroßem Christus aus dem Jahre 1618. Darunter sind vier Grabdenkmäler angebracht.

Die sieben vorhandenen Zunftstangen wurden 1940 wieder aufgestellt und anlässlich der Außenrenovierung 1991-1992 erneuert, wobei eine entwendete Zunftstange nachgeschnitzt wurde. Im Chor sind drei Grabdenkmäler zu sehen. Eines davon ist das Grabdenkmal des Kindes Julius Echter, gestiftet von Philipp Christof Echter, aus dem Jahre 1614 mit zugehörigen Wappen der Ahnen und Eltern. An der westlichen Außenwand sind alte Grabkreuze und Gedenksteine bewahrt. Der Garten hinter der Kirche wurde in früheren Jahrhunderten als Friedhof genutzt. Davon zeugen alte Grabkreuze, welche an der anschließenden Stadtmauer unter einem Dach angebracht wurden.

Spenden:
Kath. Kirchenstiftung Rothenfels – DE 32 7906 9150 0005 3104 40

Im März 2022 wurde das neue Ortsteam gewählt.
Günther Fischer, Margret Laurer-Kreser und Karina Schlenczek sind Mitglied des Gremiums.
Günther Fischer wird Rothenfels im Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft vertreten.